Implicit investigation of affect-based intuitions in moral judgement
In den letzten Jahrzehnten dominierte die Auffassung, dass moralische Urteile auf bewussten Schlussfolgerungen und Denkprozessen beruhen. Aktuelle Studien zeigen aber, dass emotionale Reaktionen (z.B. Abscheu) einen starken Einfluss auf moralische Urteile haben. Dieses Projekt zielt darauf ab, unser Verständnis für das Zusammenspiel von Emotionen und moralischen Urteilen zu verbessern. Hierfür präsentierten wir Probanden Stimuli mit unterschiedlichem emotionalem und moralischem Inhalt. Zudem zeichneten wir das Verhalten der Versuchspersonen ebenso auf wie verschiedene psychophysiologische Messwerte (z.B. Gehirnstrommuster); mit Hilfe dieser Daten können die Abläufe in Beurteilungsprozessen analysiert werden.
Die Untersuchungen ergaben, dass Frauen helfendes Verhalten positiver bewerten als Männer; schädliche Handlungen werden dagegen von Männern und Frauen in gleicher Weise beurteilt. Im EEG zeigte sich, dass das Gehirn bereits kurz nach der Präsentation der Stimuli emotionale und moralische Aspekte zusammenführt.