Leibniz-WissenschaftsCampus

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Intentionality and social evaluation in chimpanzees

Foto: Esther Herrmann

Stell Dir vor, jemand schubst Dich und Du verschüttest deshalb Deinen Kaffee. Wirst Du der Person die Schuld dafür geben? Die Antwort hängt wahrscheinlich von der Intentionalität des Schubsenden ab: Hat er/sie Dich absichtlich geschubst? Das heißt, wollte sie/er, dass Du deinen Kaffee verschüttest? In diesem Fall ist die Antwort ein klares Ja, Du wirst diese Person für verantwortlich halten. Aber was ist, wenn die Person ebenfalls geschubst wurde und deshalb nur versehentlich gegen Dich stieß? Hier wirst Du diese Person wahrscheinlich nicht beschuldigen. In unserer Studie haben wir die evolutionären Wurzeln einer solchen intentionalitätsbasierten Schuldzuweisung untersucht. Konkret haben wir gefragt, ob Schimpansen frei gewählte Aktionen anders bewerten als Zwangsaktionen. Wir haben festgestellt, dass sie es tatsächlich tun! Schimpansen protestierten eher, wenn ein menschlicher Versuchsleiter eine frei gewählte Aktion durchführte, die ihre Interessen verletzte, als wenn der Versuchsleiter keine andere Wahl hatte, als so zu handeln. Diese Studie legt nahe, dass Schimpansen und Menschen eines der zentralen Merkmale der menschlichen moralischen Kognition teilen: Sie betrachten mentale Zustände als relevant für die moralische Bewertung.

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