Predictive validity of partner preferences across the transition into romantic relationships
Wie entscheidet man, mit wem man zusammen sein will? Wissen Menschen, was sie an einem romantischen Partner schätzen - und wählen sie ihre Partner entsprechend aus? Die empirische Forschung untersucht seit Jahrzehnten, was wir idealerweise in einem Beziehungspartner suchen; jedoch ist die Frage, ob diese Idealvorstellungen tatsächlich beeinflussen, mit wem wir eine romantische Beziehung im wirklichen Leben eingehen, bisher weitgehend unbeantwortet geblieben. Ein Grund dafür ist, dass Studien fehlen, die die idealen Partnerpräferenzen des Einzelnen vor dem Eintritt in eine Beziehung erfassen, und diese Personen dann über einen längeren Zeitraum begleiten. In der “Göttingen Mate Choice Study” haben wir ein solches naturalistisches, prospektives Design verwendet, und einzelne Personen über drei Zeitpunkte hinweg verfolgt, bis hin zu einem möglichen Übergang in romantische Beziehungen. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die Partnerpräferenzen die Eigenschaften späterer Partner vorhersagen.
Grundsätzlich erwiesen sich die Präferenzen als relativ stabil, waren jedoch bei denjenigen, die eine Beziehung eingingen, insgesamt variabler. Die Teilnehmer schienen ihre Referenzen nach unten anzupassen, wenn neu gefundene Partner hinter den ursprünglichen Präferenzen zurückblieben; sie zeigten aber keine konsistenten Anpassungsmuster, wenn der Partner ihre Erwartungen übertraf. Diese flexible Anpassung der Präferenzen deutet auf einen potenziell adaptiven Mechanismus für die Festigung und Pflege romantischer Beziehungen hin. In Zukunft werden wir untersuchen, ob die Fähigkeit, die Partnerpräferenzen anzupassen, für den Aufbau und die Pflege romantischer Beziehungen förderlich ist.